Freitag, 4. November 2011

Soccerworld in Shanghai

Diese Woche habe ich mich an einem Feierabend den Fußballern in der Firma angeschlossen und damit erstmalig offiziell am Betriebssport teilgenommen. Nachdem wir in der Rush Hour ca. 50 Minuten im Auto irgendwohin gefahren sind (ich hatte längst die Orientierung verloren, wusste aber zumindest, dass es in den Bezirk Putuo gehen sollte), staunte ich beim Aussteigen nicht schlecht.

Unser Ziel war ein Standort der aus Deutschland bekannten wie beliebten Soccerworld. Erinnerungen an die Underdocs, Ashkan und Mashkan wurden wach. Nach den letzten Meldungen zum plötzlichen Untergang der Mainzer Fußballhalle und den Montags-, Mittwochs-, und Freitagsligen scheint der Investor einen neuen Ausweichstandort im fernen China gefunden zu haben, der scheinbar höhere Renditen abwirft. Das Areal ist zumindest riesig. Zahlreiche Outdoor-Kunstrasenplätze in verschiedenen Größen konnte ich bestaunen, Flutlicht inklusive. Auch der Andrang anderer Fußballer war nicht gerade gering.
Ob die auch alle aus so großer Entfernung gekommen sind wie wir und dem Lockruf der Soccerworld erlegen waren oder vielleicht eher nach Sperrstunde von dem direkt angrenzenden, scheinbar ebenso riesigen Fischmarkt herübergetrottet sind, konnte ich nicht ausmachen.
Allseits beliebt waren auf alle Fälle Manchester United Trikots, gefolgt von Deutschland-Trikots (Nr. 4: Aogo!), Spanien-Shirts und Barcelona-Leibchen. Ein BVB-Trikot war auch im Gewusel der ca. 30 Kicker auf dem Halbfeld neben uns auszumachen.

Gespielt haben wir dann auch noch. Auf einem Kleinfeld mit Abseits und Mannschaftswechseln nach jedem Tor (wir waren drei Teams). Der Wechsel musste in so kurzen Abständen erfolgen, damit sich ungefähr die Hälfte einer Mannschaft noch gerade rechtzeitig die nächste Dosis Nikotin einverleiben konnte, bevor die Raucherlunge zu kollabieren drohte. Manche Leute in China behaupten eisern, rauchen wäre gut für's Denken. Für chinesische Körper sind Zigaretten scheinbar auch für sportliche Höchstleistungen förderlich, so mein Eindruck.
Wenig sinnvoll fand ich auch die Regel, dass der Torwart automatisch nach jedem Tor gewechselt wurde. Vielleicht sind manche Kollegen wirklich nicht so gut im Bälle fangen, aber meine Vermutung nach einigen nicht ganz unhaltbaren Schüssen, die doch in den Maschen landeten, war zumindest, dass einfach jemand schnell wieder aus dem Tor heraus wollte...

Spaß hat's trotzdem gemacht. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

Zum Abschluss hier noch ein paar Bilder:

Etwas ungewohnt: Soccerworld Logo auf chinesischem Plakat zur Begrüßung
Tore, Flutlicht, Bandenwerbung - alles da!


Im Hintergrund noch eine idyllische Industrie-Anlage!


Der BVB da, wo er hingehört: In eine Reihe mit Barcelona und Madrid
P.S. Wer erkennt im letzten Bild noch etwas, was auch in super in die Kategorie ChEnglish passen würde (hab's auch gerade erst gesehen)?
Tipp: Augenmerk sollte auf dem Kühlschrank liegen. ;-)

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