Dienstag, 3. Januar 2012

Zurück in Shanghai

Die letzten Tage rund um die stille Nacht war es auch auf dieser Seite still.
Ich war eine gute Woche in Deutschland, jetzt geht es aber weiter aus dem Land der 1,3 Milliarden:

Am 31.12. nachmittags bin ich, pünktlich für eine großartige Silvester-Nacht, am Flughafen gelandet. Doch es sollte anders kommen. Dabei fing es sehr gut an.

Dank guter Vorbereitung und konsequentem Verschweißen des halben Kofferinhalts, der nun meinen Kühlschrank bevölkert, habe ich die Hunde-Attacke an der Gepäckausgabe bravourös pariert.
Es saß nicht nur ein Hund einfach da, er wurde an einer Leine tatsächlich über das komplette Gepäckförderband geleitet. Er schniefte eine Prise Koffergeruch von jedem Gepäckstück. An meinem Koffer hielt er sich dann glücklicherweise nicht länger auf als bei anderen. Die nächsten Wochen ist damit der Käse- und Wurstvorrat gesichert!


Die Silvesternacht war dann aber sehr seltsam. Ich traf mich mit Freunden am Bund, sozusagen dem "Pracht-Boulevards" Shanghais am Huangpu-Fluß, der die Stadt in Ost und West teilt. Dort bieten sich tolle Ausblicke auf die Skyline und die historischen klassizistischen Gebäuden auf der anderen Seite. Wir hatten gehört, dass eine Lasershow mit Feuerwerk geplant war. Private Feuerwerke, obwohl in China wie wahrscheinlich in keinem anderen Land der Welt ständig an der Tagesordnung für jeden noch so kleinen Anlass, waren großräumig verboten worden. Also kamen wir kurz nach Elf an der Fußgänger-Promenade an, die zwar gut gefüllt, aber bei Weitem nicht überfüllt war. Der Grund wurde uns auch schnell klar: Es gab weder Musik noch Getränke noch sonst irgendetwas. Am interessantesten waren allenfalls die vielen Frauen mit komischen blinkenden Hörnern auf ihrem Kopf, deren Sinn uns aber nicht entschlossen hat. So zogen sich die rund 40 Minuten bis Mitternacht ziemlich lang hin. Aber immerhin das weitflächige Lichtausmachen in den Wolkenkratzern auf der östlichen Pudong-Seite ließ die Vorfreude auf das Feuerwerk noch etwas weiter wachsen. Ein paar Minuten vor Mitternacht begann dann die Lasershow, die zwar ganz nett, aber auch nichts Spektakuläres war. Übertriebene "Ahs" und "Ohs" waren aber trotzdem überall zu vernehmen, wie man das auch bei Feuerwerken kennt. Eine Minute vor 12 wurde dann ein sehr kleiner Countdown auf ein Hochhaus projiziert, den ca. 20 Sekunden vor 12 dann auch tatsächlich alle wahrgenommen hatten. Die letzten 10 Sekunden kam richtig Stimmung auf, als jeder lauthals die Zahlen rückwärts runter zählte.
Was dann passierte, war aber sehr seltsam: Große Stille & Leere! Nichts passierte. Alles starrte nach oben, aber das war's!
Kein Feuerwerk!
Keine Rakete!
Keine China-Böller!



Fazit: Das Jahr kann nur besser werden, als es begonnen hat!

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