Mittwoch, 15. Februar 2012

Ich war mal eben weg...

So, nach längerer Zeit geht's weiter!

Keine Sorge:
Ich bin nicht unter die Räder gekommen.
Ein bißchen Krankheit hat diesen Post zwar mit verzögert, aber das war nichts Schlimmes. Zumindest kenne ich jetzt den deutschen Arzt in Shanghai (der bei seinen Minuten-Sätzen übrigens nicht schlecht verdienen kann - aber das ist ein anderes Thema und vielleicht (wahrscheinlich?) in Deutschland auch nicht anders, sofern man die tatsächliche Abrechnung zu Gesicht bekäme).
Die Medikamente sind jetzt aber zur Genüge geschluckt.

Der eigentliche Grund für meine längere Abwesenheit war aber das Frühlingsfest. Das Frühlingsfest, auch bekannt als das Chinesische Neujahrsfest, wird immer zwischen Ende Januar und Ende Februar gefeiert. Das schwankt deshalb, weil man sich am Mond orientiert und auf komplizierte Weise nach Abarbeitung aller 12 Tierkreiszeichen dann an irgendeinem Tag wieder neu anfängt.
Wie dem auch sei: Das Ganze mündet in eine große Feierei, anläßlich derer jeder eine Woche freibekommt. Davon sind, um genau zu sein, zwei Tage zwar am Wochenende davor- und danach-gearbeitet worden - bevor hier der deutsche Neid aufbricht, sei das klar gestellt.
Trotzdem kann man sich in der Zeit wunderbar etwas anschauen.

Von Reisen innerhalb Chinas wird zu der Zeit allerdings dringend abgeraten, weil dann einfach jeder unterwegs ist. Da hat es sich gut getroffen, dass ich direkt vor den Feiertagen ein paar Tage in Singapur hart arbeiten musste. Also bin ich einfach noch eine Woche länger dort unten geblieben und habe noch einen Abstecher für ein paar Tage nach Thailand, Phuket, gemacht.
Vor Ort wurde ich aber auch gewarnt: "Achtung, Achtung, die Chinesen haben doch jetzt Geld - die kommen bis nach Phuket!!" Dazu noch die lokalen Urlauber aus Singapur, Malaysia, etc., die auch alle ein paar freie Tage genießen durften.
Ich war also gespannt.

Um es vorweg zu nehmen, ich habe mich in dieser einen Woche natürlich nicht nur faul an den Strand gelegt. Nein, dabei habe ich auch noch ab und zu meinen Kopf gehoben, nach links und rechts geschwenkt und dabei meine Mitmenschen beobachtet.
Ich kann also folgendes Fazit über die angekündigten chinesischen Urlaubsschwämme ziehen:
Ich habe viele große Reisebusse mit Chinesen gesehen, aus denen zahlreiche immer größer werdende Augenpaare aufgeregt hinaus schauten und aus denen heraus viele Fotos geknipst wurden. Aus den Bussen heraus haben sich allerdings nur ein paar Wagemutige getraut. Die aller, aller, aller Wagemutigsten unter ihnen sind sogar mal in Richtung Meer gegangen, um sich den großen Zeh von einer auslaufenden Miniatur-Welle mit Wasser umspülen zu lassen. Nur eine Elite der chinesischen Abenteuer-Touristen hat sich dann auch wirklich einmal ins Wasser getraut.
Um nach der Rückkehr nach China aber nicht sofort von Verwandten, Freunden & Partei als komplett durchgeknallt eingestuft und ins Irrenhaus verfrachtet zu werden, werden davor noch Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Man schlüpft ins kleine Rote. Soll heißen: Eine Schwimmweste wird übergezogen.

Das führt dann zu Anblicken wie diesen:





Um das Ganze zu relativieren, muss ich aber noch etwas sagen:
Neben den tollkühnen Chinesen hat sich in Thailand - ohne Ausnahme - zu gleichen Teilen die ganze Welt versammelt. Die Mehrheit kam mit Sicherheit noch immer aus Europa, trotz Eurokrise meine ich sogar Griechen gesehen zu haben. Aber auch Australier, Nord- und Südamerikaner konnte ich eindeutig ausmachen.
Und was den Faktor "nervig und laut" angeht, gibt es auch einen klaren Sieger:
Eine Busladung Chinesen am Strand ist wirklich nichts, absolut NICHTS im Vergleich zu zwei Bier-trinkenden Russen um 11:30 Uhr vormittags!

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