Die Vorweihnachtszeit hat mittlerweile auch hier deutliche Spuren hinterlassen.
Exemplarisch vergangenes Wochenende:
Auf dem Weg zum Supermarkt stellte ich erst einmal fest, dass der Eingangsbereich von meinem Haus mit großem Aufwand von einigen Herrschaften geschmückt wurde. Strahlende Weihnachtsmänner wurden an die Türen geklebt, Sprüche aufgesprayt und weihnachtliche Papierketten ausgeschnitten. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, die intensiven Bemühungen mit ein paar Fotos festzuhalten. Als die Herren dies merkten, haben sie sich sehr gefreut, dass ich ihre Arbeit so wert schätze. Sofort wurde einstimmig ein lautes "Cen-Tah" aus den Kehlen geschmettert, begleitet von einem hochgereckten Daumen.
Nach einem fragenden Blick meinerseits kam schnell die Erleuchtung: Gemeint war natürlich Santa (Claus)! Die Leute hier haben offensichtlich relativ schnell verstanden, dass der Weihnachtsmann die eigentliche Weihnachtsattraktion ist, so dass man mit dem ganzen anderen Drumherum (also Jesus Geburt und so...) überhaupt nicht konfrontiert wird und sich so auf das Wesentliche konzentrieren kann.
Draußen wurde zusätzlich noch eine Lichterkette aufgehängt, die tagsüber etwas jämmerlich aussieht, aber nach Einbruch der Dunkelheit den Eindruck erweckt, es handele sich um einen richtigen Weihnachtsbaum. Das sieht dann so aus:
Aber ich wollte ja eigentlich zum Supermarkt angehen. Also ging ich richtig los und konnte feststellen, dass auch noch an vielen anderen Stellen in der Stadt Weihnachten seine Spuren hinterlässt, z.B. in Form von künstlichen Weihnachtsbäumen, Merry Christmas-Sprüchen an Schaufenstern, usw. Interessant war vor allem der Stand eines fliegenden Tassen-Händlers. Solche Händler kommen mit einem Wagen, den sie irgendwo hinziehen, wo sie ein gutes Geschäft wittern, und von dem aus sie direkt ihre Waren anpreisen und feil bieten. Meistens werden von diesen Wagen aus Obst, DVDs oder Bücher verkauft. In dem Fall ging es aber um Tassen. Viele davon sahen auch mehr oder weniger weihnachtlich aus, bei einer Tasse konnte man es aber auf gar keinen Fall leugnen: Der Aufdruck "Nürnberger Christkindlmarkt 2011" war eindeutig:
Gut, irgendwann habe ich es dann doch in den Supermarkt geschafft. Aber was hat mich da als Erstes erwartet? Natürlich die Weihnachtsschmuckabteilung mit Weihnachtsbaumschnäppchen:
Abgerundet wurde der Tag am Abend dann schließlich noch mit einem Besuch des hiesigen Weihnachtsmarkts. Dieser war sogar erstaunlich stilvoll und "echt". Es gab Glühwein, der auch so geschmeckt hat. Es gab Bratwurst und es gab Schupfnudeln. Dazu viele andere Stände mit Holzspielzeug, selbstgemachter Marmelade, Delikatessen und, und, und. Wie man es auch in einer mittelgroßen Stadt in Deutschland finden könnte.
Aber auch hier galt: Je heller und leuchtender, je blinkender und zahlreicher die Lichter, desto besser!
Hätte nicht jemand extra drauf hingewiesen, wäre die fast komplette Mondfinsternis an dem Abend komplett untergegangen. So ein verfinsterter Mond ist halt einfach nicht hell genug in Shanghai!





Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen